‚Lass uns leben… immer mehr‘

Text: Corina Rink

Fotos: Nina Heinemann

„Lass uns Leben… immer mehr“ (Marius Müller-Westernhagen, 1983, von der LP „Geiler is‘ schon“) war die Überschrift und das Motto des diesjährigen Auszeitwochenendes für die Pflegemütter des St. Elisabeth-Vereins. Alle Jahre wieder treffen sich die Frauen, um miteinander Spaß zu haben, sich auszutauschen, Kraft zu tanken und um sich zu erholen.

Bei all den schwierigen Themen – den ganz großen, die aktuell das Weltgeschehen prägen, aber auch die etwas (vermeintlich) kleineren, ganz persönlichen, deswegen aber nicht weniger belastenden – ist es wichtig, das Leben zu genießen, das Leben zu leben. Ja, es ist wichtig auch positive Gedanken zu haben und Mut. Hilfreich ist es, hin und wieder in seinen Gedanken ein „und“ statt ein „aber“ zu formulieren, wenn es irgendwie möglich ist.

Knapp 30 Frauen trafen sich in Bad Wildungen im Hotel Quellenhof, um das Wochenende miteinander zu verbringen. Was sie alle miteinander verbindet ist die Tatsache, dass sie Pflegekindern in ihren Familien ein neues Zuhause geben. Der Freitag startete mit einem schönen gemeinsamen Abendessen im Hotel. In gemeinsamer Runde gab es nach dem Essen, einleitend im Rahmen eines kurzen Impulsvortrages, Gedanken zum Motto: „Lass uns leben…“ mit anschließender Warm-Up-Runde im Konferenzraum. Ein unterhaltsames Kennenlernspiel mündete später in eine Vorstellungsrunde. Der Samstagvormittag startete mit einer Tauschbörse und wer mochte, konnte einige Kleidungsstücke mit anderen Frauen tauschen.

Manche verbrachten auch Zeit mit Wellness oder beim Sport oder einfach nur beim Lesen eines Buches. Gegen Mittag fand eine Schifffahrt auf dem Edersee statt, die für alle ein echtes Highlight war – im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur die Fahrt auf dem See, nein, auch die Anreise hin zum See mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war ein unbeschreibliches Erlebnis. Bei den Berichten über den Ausflug insgesamt war dem Zuhörer zeitweise unklar, was lustiger war. Auch das Wetter war in jedem Fall besser als erwartet, und so kam bei den Frauen bei blauem Himmel und Sonnenschein so richtige Urlaubsstimmung auf.

Ein Blick vom Schiff auf den Edersee

Einige im Hotel Zurückgebliebene konnten die Zeit in Bad Wildungen genießen, beispielsweise bei gemeinsamen Gesprächen, beim Shoppen in der Stadt oder im Spa- und Wellnessbereich.

Es gab hier nur „kleinere Zwischenfälle“, die ebenfalls rückblickend sehr lustig und amüsant waren (für Insider sei erwähnt, dass immerhin nicht die Feuerwehr kommen musste).

Abends wurde gequatscht und gelacht, in der Bar oder draußen.

Manche gingen bei Sonnenuntergang spazieren, bei guten Gesprächen über die Kinder oder was auch immer gerade wichtig war.

Von weitem hörte man die Bon Jovi Coverband, “Bounce“, die bei der zufällig zeitgleich stattfindenden Veranstaltung „Rock im Park“ ertönte, mit dem Song:

 „It’s my life… It’s now or never… But I ain′t gonna live forever… I just want to live while I′m alive… It’s my life. “

Eine unglaubliche Stimmung und so passend zu unserem Motto, finde ich, als hätten wir es extra bestellt.

„Lass uns leben… immer mehr“ – trotz allen Widrigkeiten, Kriege, Ängste, Sorgen und Nöte, den großen und den kleinen.

Gelingende Beziehungen sowie sinnstiftende Tätigkeiten werden unter anderem als erhebliche Faktoren für ein gelungenes, zufriedenes und glückliches Leben genannt. So konnten an diesem Wochenende alle Pflegemütter mit anderen Frauen Beziehungen eingehen, ausbauen, und pflegen. 
Mit an Bord war in diesem Jahr erstmals als Teil der neuen Fachbereichsleitung Kristin Mandler, die das Wochenende nutzte und es genießen konnte, die Pflegemütter in aller Ruhe kennen zu lernen. Das Vorbereitungsteam hat wie immer mit Know-How, Feingefühl und Liebe zum Detail routiniert durch die Veranstaltung geführt und sich über ein gelungenes Wochenende gefreut.

Da bleibt die Hoffnung, auch an diesem Wochenende allen Pflegemüttern erneut einen positiven Impuls gegeben zu haben, von dem sie lange zehren können. Nach einer Abschlussrunde am Sonntagvormittag endete das Wochenende mit dem üblichen Wunsch, es könnte immer und dauernd so weiter gehen. Mit hoffentlich vielen guten Momenten und Ideen im Gepäck ging es in alle Richtungen nach Hause.

Ein letzter Auftrag blieb offen:
Das Mütterwochenende soll umgetauft werden. Es gab viele neue, interessante, lustige und kreative Wortschöpfungen.

Wir werden berichten!