Pflegeeltern werden und sich qualitativ fortbilden und qualifizieren
Es ist wieder soweit. Unser neues Fortbildungsprogramm liegt vor. Die integrierte Informationsbroschüre wurde ebenfalls überarbeitet. Pflegeeltern finden wieder viele interessante Angebote, um sich für die spannende und sinnstiftende Aufgabe fachlich fit zu halten. Pflegeeltern werden und Kindern mit fachlichem Know how eine Perspektive geben.
Ausblick auf unsere Highlights für 2018…
Das Jubiläum
Das Jahr 2018 ist ein besonderes Jahr für unseren Fachbereich, denn wir feiern ein Jubiläum: 25 Jahre Pflegefamilien in Hessen beim St. Elisabeth-Verein e. V. Auf unserer Jahrestagung wollen wir diesen Anlass gemeinsam mit den Pflegeeltern gebührend feiern und – vor allem – das Engagement und die Arbeit unserer Pflegefamilien würdigen.
In Kooperation
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ hat der Fachbereich bereits im April 2017 das Ensemble „distrACT“ engagiert und dessen Inszenierung „Täter“ zur Aufführung gebracht. In diesem Zusammenhang begann die Kooperation mit Wildwasser e. V. Marburg, die sich in diesem Jahr mit vier Fortbildungsangeboten fortsetzt.
Die Fortbildungen richten sich an Eltern und Bezugspersonen, deren Kinder von sexualisierter Gewalt und deren Folgen betroffen sind oder an jene, die sich Sorgen machen. Sie bieten den Teilnehmenden ein umfangreiches Fachwissen zum Umgang und Schutz bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Neben einem grundlegenden Verständnis für die komplexen Dynamiken sexualisierter Gewalt in verschiedenen familiären und außerfamiliären Lebenswelten, werden Anregungen sowie konkrete Handlungskompetenzen im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen vermittelt.
Focusing
Focusing ist eine unaufdringliche, bewährte und gut erprobte psychologische Methode, sich selbst und anderen Menschen das Leben zu erleichtern. Durch leichte und intuitive Techniken ist Focusing für Jedermann und Jedefrau erlernbar. Das Wichtigste dabei ist eine neugierig-wohlwollende und akzeptierende Grundhaltung. Das Zweitwichtigste ist gutes Hinhören, und zwar zu gleichen Teilen zu sich selbst und zum Gegenüber. Es ist schwer, darüber zu schreiben – Ausprobieren ist die Devise! Am Ende des Tages werden die Pflegeeltern sich höchstwahrscheinlich entspannter und irgendwie ermutigt fühlen, ohne dafür hart arbeiten zu müssen.
Im Zusammenleben mit Pflegekindern kann Focusing z. B. dabei helfen, besser zwischen Ihren eigenen Gefühlen und den Gefühlen des Kindes zu unterscheiden. Es kann Ihnen helfen, in schwierigen Situationen gelassener zu bleiben und Ihr intuitives Verständnis für das Kind zu verbessern.
„Doppelte Pubertät“ – Besonderheiten bei Pflegekindern in der Jugendzeit
Die Pubertät stellt unsere Heranwachsenden vor große Aufgaben. Sie bringt das Potenzial für kleine und große Krisen mit sich: Vielerlei körperliche und seelische Umbauprozesse finden statt. Am Ende wird kaum noch etwas sein, wie es war. Die Jugendlichen erkennen sich manchmal selbst nicht wieder – ganz zu schweigen von uns Erwachsenen … gemeinsam betreten wir fremdes Land, und die Orientierung fällt oft schwer. Alte Sicherheiten tragen nicht mehr, neue sind noch nicht in Sicht.
Pflegekinder haben zu alldem noch eine weitere, besondere Aufgabe: Sie müssen ihre Entwicklung als Fortsetzung ihrer unterbrochenen – und manchmal äußerst belasteten – Lebensgeschichte gestalten und bewältigen. Sie müssen sich mit zwei höchst unterschiedlichen Familiensystemen auseinander setzen und ihre Positionen darin finden, damit sich schließlich ihre eigene Identität entfalten kann.
Für ihre Bezugspersonen ist es oft äußerst herausfordernd, sie darin zu begleiten. Nicht selten kommt es zu Konflikten oder besorgniserregenden Krisen, in denen auch die wohlmeinendsten Erwachsenen an ihre Grenzen geraten. In diesem Seminar finden die Pflegeeltern des St. Elisabeth-Vereins sicher einige Antworten.
Unser abgestimmtes Qualifizierungskonzept für Pflegeeltern… Fachberatung, Supervision, Fortbildung, Regionalgruppen, Jahrestagung…
Alle Pflegeeltern werden durch unsere Fachberatungen regelmäßig begleitet und beraten. Wir unterstützten bei Hilfeplangesprächen ebenso wie bei den Kontakten mit den Herkunftseltern.
Supervision
Supervision dient der Reflektion und Bearbeitung der Lebenssituation und der durch die Aufnahme eine Pflegekindes entstehenden Veränderungen als Pflegefamilie. Als Pflegefamilie besprechen Sie in einem geschützten und vertraulichen Rahmen z.B. Themen wie:
- Reflektion der durch die Aufnahme eines Kindes entstandenen Veränderungen in der Familie
- Auseinandersetzung mit der sich verändernden Elternrolle/ggf. Geschwisterrolle
- Bearbeitung von Themen, die durch die Aufnahme eines Kindes auf der individuellen sowie Paar- und/oder Familienebene entstehen können
- Förderung der Integration des Kindes/der Kinder in die Familie.
Eine regional sortierte Liste anerkannter Supervisor/innen finden Sie unter www.dgsv.de
Regionalgruppen
Regionalgruppen sind für Pflegeeltern dauerhaft angelegte kollegiale Beratungsgruppen, die von Fachberatungen des Fachbereichs Pflegefamilien moderiert und inhaltlich begleitet werden. Sie finden in der Regen fünfmal im Jahr statt. Mit dem Angebot der Regionalgruppen verbindet der Fachbereich:
- Austausch/Kollegiale Beratung
- Bildung von regionalen Netzwerken
- Informationsweitergabe an die und unter den Familien
Fortbildung
Wir qualifizieren Sie regelmäßig für Ihre Aufgabe und stellen Ihnen fortlaufend ein Jahresfortbildungsprogramm zur Verfügung. Dabei wählen wir fachkundige Referent/innen aus. Die Fortbildungen finden in unserem Seminar- und Besucherzentrum oder online auf Zoom statt. Kinderbetreuung stellen wir gegen einen geringen Kostenbeitrag zur Verfügung, so dass Sie sich ganz entspannt Ihren Qualifizierungsinhalten widmen können. In der Programmplanung berücksichtigen wir die Anliegen unserer Familien
Jahrestagung
Einmal pro Jahr organisiert der Fachbereich Pflegefamilien für alle Pflegefamilien die traditionelle Jahrestagung. Das Programm wird jährlich neu zusammengestellt und bietet Ihnen sowohl Fachvorträge, Fachseminare, vielfältige Anregungen und Informationen, als auch Zeit für Austausch und Gespräche mit Gleichgesinnten. Die Jahrestagung stellt auch ein Herzliches Dankeschön an Ihre Arbeit als Pflegefamilie dar.